Dienstag, Juli 31, 2018

durch die Außenschären

Jede Fähre, die an uns vorbeigefahren ist, hat uns acht Wellen gegen das Heck geknallt, dementsprechend unruhig war die Nacht, dazwischen war es aber angenehm in unseren "Wasserbetten" ((c) Anita). Die heutige Route führt von Furusund über Gåsö, wo wir Segel setzen, bis vor Kudoxa, und dann Richtung Möja - nach Ramsmora (wieder mal).

Das ist Segeln vom Feinsten, bei 3 - 4 Bft aus SE machen wir - abhängig vom Kurs - in den Spitzen bis zu 7.4 kn, das Schiff kann so gut getrimmt werden, daß wir das Steuer lange Zeit überhaupt nicht anfassen müssen. Am Ende des Tages haben wir die Motormeilen von gestern eingeholt ... wir sind jetzt insgesamt mehr gesegelt als herum getuckert.

Auf Möja machen wir in Ramsmora fest und lassen den Tag bei Wikström auskligen (@Karl, @Chris man kann dort auch im Garten sitzen ... mit kurzen Ärmeln!!!). Fisch und Schokoladekuchen sind köstlich - es ist schön, wenn Dinge Bestand haben. Der einzige Nachteil - im Gegensatz zu den Frühsommertörns gibt es jetzt viel mehr (= wirklich viel viel mehr) Gelsen. Kann denn nicht endlich jemand was gegen diese Quälgeister erfinden, was wirklich hilft?

wenn die Großen spielen ...

zwa Segel, a g'führige See - juchhe

knapp unter max speed

Tagesstrecke

Montag, Juli 30, 2018

Furusund

Wir machen das Boot nach dem ersten Bordfrühstück klar zum auslaufen und verlassen Säbyviken um ca. 11 Uhr. Da der Wind ziemlich von vorne kommt, fahren wir meistens unter Motor, vorbei an Resarö und in das Hauptfahrwasser der großen Schwestern, die zu den Alandinseln und nach Finnland fahren. Wir passieren Ljuserö und Yxlan (und Dutzende kleinere und größere Inseln und Steinhaufen) und machen um 17:30 in Furusund fest, einem netten kleinen Hafen mit einem ausgezeichneten Wärdshuset in Gehweite, mit WLAN, Duschen, Brötchenservice - also mit allem was Seglers brauchen. Unserer ersten 25 nM haben wir im Kielwasser.

Das Wärdshus ist ein nobler Schuppen, kleine Karte aber sehr edel. Für Paul gibt es Kinderbuffet - mit Spaghetti, fish & chips (naja ... Babykartofferln), Palatschinken und Eis - er strahlt! Auch für Flora und mich gibt's was leckeres, allerdings etwas risky, weil sich weder die schwedische, noch die englische Speisekarte eindeutig übersetzen lassen ... so noble Ausdrücke für "a Stückerl Fleisch" und "zwa Stückerl Fisch" kennt der Google Translator nicht. Aber Experimente gelungen!

big sister fährt vorbei

Montag: 25.2nM

Lady Anna in Furusund

nach dem Abendessen bekommen wir noch Nachbarn

Lady Anna

... hier die versprochenen Bilder

der vertraute Hafen von Säbyviken

Lady Anna

Sonntag, Juli 29, 2018

Bye bye Stockholm, hello Lady Anna

Wir checken aus dem Hotel aus, wuchten unser Gepäck in die Tunnelbana zur Technischen Hochschule, und von dort weiter mit dem Bus nach Säbyviken. Nach einem kurzen aber anstrengenden Fußmarsch erreichen wir die Marina. Unser Schiff, die „Lady Anna" liegt an genau dem selben Platz wie ihr Schwesterschiff, die Oliver, auf der ich schon einige Male gesegelt bin. Wir deponieren unser Gepäck und fahren weiter mit dem Bus nach Vaxholm, um Lebensmittel einzukaufen. Erik, der Bootseigner bietet an, uns abzuholen, er muß auch noch einige Ersatzteile besorgen.

Moment ... Ersatzteile? Ja ... es gibt Probleme mit dem Gasherd. Zurück an Bord und nach der Einweisung knöpfen Erik und ich uns das widerspenstige elektrische Gasventil  vor. Gemeinsam gelingt es uns, das Teil zu reparieren, und das sogar ohne die teuren Ersatzteile. Frühstückskaffee gerettet, kein Herumgepatze mit Notkocher und Alkoholbrenner, und einige tausend SEK an Ersatzteilen können auch zurück gebracht werden. Zum Dank werden wir zum Abendessen eingeladen ... auch net schlecht.

Bilder folgen wenn wir wieder mal was besseres als „E" haben.

Samstag, Juli 28, 2018

2520

Heute ist der letzte reguläre Stockholm - Besichtigungstag. Wir nehmen das Boot zum Schloß Drottningholm und lassen uns knapp eine Stunde durch den Mälaren schippern. Dann besichtigen wir das Schloß, den weitläufigen Park und den Chinesischen Pavillon - alles wieder mit unserer Stockholm Card um 0 SEK.

Damit haben wir unsere Stockholmpässe mehr als ausgenützt, denn die Hochrechnung ergibt pro Karte eine Summe aller regulären Eintrittspreise der letzten Tage von 2520 SEK (ca. 250 EUR) ... bei einem Einkaufspreis von 1145 SEK pro Karte also ein kräftiges Plus. Und wir haben auch ganz hübsch was zu Fuß zurückgelegt ... der Schrittzähler am Handy zeigt durchschnittlich 8.6km pro Tag seit Montag ... also insgesamt über 51km ... fast unglaublich.

Stadshuset
da kann man jedes Nobeldinner seit Anfang bestellen

Schloß Drottningholm von vorne ...

... und von hinten

der Chinesische Pavillon
eigentlich ein fast unmögliches Bild, der Pavillon ist breit und ziemlich eingewaldet, weit zurückgehen ist also nicht - aber die Panoramafunktion am Handy macht's möglich

Endlich Prater

... oder: Djurgården die Dritte ...

Endlich ... heute (Freitag) ist der Stockholmer Prater dran ... noch dazu zum Nulltarif, weil ja eh in unseren Stockholmkarten inkludiert ... naja zumindest der Eintritt ... für die Fahrereien müssen wir schon noch extra in die Taschen greifen und Kupong - Heftchen kaufen ... 2 x 20 Stück ... und für die coolen Teile werden einem dann gleich drei Kupongs pro Fahrt abgenommen. Wir schaffen die wichtigsten Bahnen ... den freien Fall ersparen wir uns.

Im Anschluß daran möchte ich gerne in die Båthall 2 - das "Holzbootlager" des Seehistorischen Museums ... das wird nämlich in 2 Jahren zugesperrt und die Exponate sind dann der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Als wir vor den verschlossenen Toren einer leeren Hall stehen, bin ich mir nicht mehr sicher, ob der Internet - Eintrag, der von der Schließung dieses Juwels berichtet hat, aktuell war ... man sollte grundsätzlich immer alles mit Datum versehen ... dann also keine historischen Holzboote, stattdessen eine kurze Runde durch das Aquarium. Wir dachten wir könnten der Mittagshitze ein wenig entkommen, kommen aber vom Regen in die Traufe - sprich - einen Regenwald ... nicht kühler als draußen, aber viiiel feuchter.

Dann lösen wir uns Tickets für eine Bootsfahrt "Unter den Brücken Stockholms". Die Wartezeit bis zur Abfahrt verbringen wir im Kungsträdgården, wo seit dem Nachmittag im Rahmen der EuroPride2018 ein Musikfestival samt street food stattfindet. Wir beschließen, am Abend nochmals hierher zu kommen.

Auf der Bootsfahrt haken wir 14 der 57 Stockholmer Brücken ab, und diejenigen von uns, die den automatischen Erklärungen aus den Kopfhörern folgen (und nicht nappen oder gehandyzocken), erfahren einige interessante Details zu Stockholm. Die Ansagen sind übrigens GPS - gesteuert, und wenn der Guide über eien "gelben Turm auf der rechten Seite" spricht, dann steht der wirklich gerade dort.

Bei einem kurzen Zwischenstop im Hotel kommen wir am Sergelstorg auch noch an einer afrikanischen Percussion Band vorbei. Der Platz ist voll mit bunten afrikanischen Trachten, es wird getanzt und gefeiert. In diesem Tag ist Leben. Wir nehmen im Kungsträdgården auch noch etwas davon mit, nur die Mondfinsternis müssen wir leider auslassen - aber der Tag war auch so ereignisreich genug.


wenn sich alles dreht

360° Rundumblick

das ist kein historisches Holzboot

Africa meets Sweden


wo ist der Blutmond?

DA! Leider konnten wir den Königspalast nicht wegschieben

Proud in rainbow colors


Donnerstag, Juli 26, 2018

Djurgården die Zweite

Heute am Programm: Skansen - das Freilichtmuseum, und der Tivoli in Gröna Lund (Stockholms Prater sozusagen ... endlich!). Beide Attraktionen liegen auf der Insel Djurgården, auf der wir schon das Wasamuseum und ABBA besucht haben. Heute fahren wir mit dem Spårväg (Straßenbahn) vom Sergelstorg bis vor das Tor des Skansens. Zwischen 1967 und 1991 hätten wir die fast 7km zu Fuß gehen müssen, denn 1967 wurde die Linie 7 eingestellt, 1991 haben sich die Stockholmer dann gedacht, daß so eine Straßenbahn zum Skansen doch ein nice-to-have wäre und sie wieder in Betrieb genommen.

Der Skansen ist eine Mischung aus Tiergarten, Freilichtmuseum, Veranstaltungslocation, aber für Temperaturen über 30°C weniger geeignet, da ziemlich bergig. So gestaltet sich unsere Besichtigung - wiewohl wirklich interessant - sehr anstrengend. Aber wir sind sehr motiviert und sehen uns zuerst das Aquarium (eigentlich ein Reptilienzoo, denn Fische haben wir keine gesehen), und danach einige schwedische Bauernhöfe samt TagesbewohnerInnen an - die sind dankbar, wenn man ihnen ein paar Minuten zuhört - und sie haben auch wirklich spannenndes zu erzählen. Einige Gewerbe können zur Zeit nicht gezeigt werden, da sehr vieles (wie z.B. die Pflanzenfärberei) auf offenen Feuerstellen gemacht wird, und die dürfen zur Zeit wegen der hohen Brandgefahr nicht in Betrieb genommen werden. Auch die Handwerksbetriebe sind nicht alle in Vollbetrieb, aber wir können zumindest in alle Häuser hineingehen.

Am Nachmittag vertreibt uns dann die Hitze. Wir verlassen Elche und Rentiere (die leiden noch mehr als wir, liegen im Schatten und schnaufen schwer) und spazieren zum Wasser, um mit dem Hop-on Hop-off Boot zurück zu fahren. Hier beginnt wieder das spannende Spiel "Finde zuerst den richtigen Steg und dann die richtige HoHo Firma" Waren es bei den Bussen die roten, sind es bei den Booten die grünen ... logisch! Wir lassen uns durch das Stockholmer Hafenbecken schippern und kehren zum Ausruhen ins Hotel zurück.

Aber der Prater kann nicht länger aufgeschoben werden ... also noch1x raus auf die Straße, rein in die Sraßenbahn, ab nach Gröna Lund. Große Menscenschlangen ... wir stellen uns an ... ja leider an Tagen wo im Tivoli Konzerte stattfinden (heute: Billy Idol), gilt der Stockholmpass nur bis 18:00 (es ist 18:07) ... den Aufpreis ist es uns nicht wert - wir verschieben den Prater auf morgen vormittag ... heute sind wir eh schon zu erledigt.

wo sind wir hier?


they like to move it move it
freilaufende Lemuren im Reptilienzoo 

Kolonialwarenhandlung
die Bäckerei daneben führt Wienerbröd

roter Bus = gut, rotes Boot = schlecht

also warten auf grünes Boot

Gröna Lund - dort wo wir heute schon wieder NICHT waren
... aber morgen!!!

Mittwoch, Juli 25, 2018

Schau schau schau

Schauen 1.0

Nach dem Frühstück, das übrigens im Innenhof des Hotels serviert wird (und ja: es ist ziemlich voll), fahren wir wie gestern zur baustellenchaotischen Slussen und machen von dort einen kurzen Spaziergang zum Fotografiska Museum, einem langgestreckten Ziegelbau am Nordufer von Södermalm, dort wo normalerweise die 11-stöckigen Fähren anlegen. Das Gebäude muß früher mal ein Teil der Hafenanlage gewesen sein. Heute ist es eine der angesagtesten art locations in Stockholm. Wir wandern durch abgedunkelte Räume und bestaunen die Ausstellungen einiger FotografInnen. Alle ausgestellten Bilder werden sehr großformatig und mit Hintergrundbeleuchtung präsentiert - sehr angenehm zum anschauen. Es gibt Modefotographie, Naturfotographie, Portraits, Experimentelles, die Werke sind von real bis surreal, von herzlich bis verstörend, aber fast in allen Ausstellungen ist eine Spannung zu spüren.

das Fotografiska Museet

die Ausstellungen



Schauen 2.0

Nach dem Fotografiska, und nachdem wir ja eh schon auf Södermalm sind, machen wir uns auf die Suche nach den angesagten und hippen Shops, die es hier geben soll. Aber trotz ehrlichem Bemühen und Absuchen einiger kleiner und großer Gassen und Straßen, die man uns genannt hat, werden wir nicht recht fündig. Da ist es auf der Drottninggatan doch ergiebiger, und so verlagern wir die Shoppingtour also in bereits bekannte Gegenden. Das heißt, wir lassen Flora schauen, Paul und ich erkunden derweil das "Espresso House" am Sergels Torg. Das ist Starbucks auf schwedisch, aber viel  sympathischer.

Espresso House Style


Schauen 3.0

Es ist bereits rush hour, als wir nocheinmal die Tunnelbana nach Süden nehmen. Die Linie soll uns  ja eigentlich direkt bis zu unserem Ziel, dem "Globen" bringen, aber irgendwer muß beim Erstellen der Fahrpläne gezittert haben, denn wir müssen für sechs Stationen 2x umsteigen. Der "Globen" ist eine kugelförmige Veranstaltungshalle in einem Areal, das im wesentlichen aus vier Veranstaltungshallen und einer Shoppingmall besteht. In den Hallen wird von Eishockey bis Rock - Konzert alles veranstaltet. ELO wird im Herbst 2018 auch hier sein. An der Außenseite der Kugel gibt's zwei Gondeln, mit denen man nach oben fahren und auf Stockholm schauen kann ... nicht extrem spektakulär, aber eine nette Sache, vor allem bei dem phantastischen Wetter, mit dem wir beschenkt werden. Jetzt haben wir also wirklich fast ganz Stockholm gesehen. What's next?

Skyview


Dienstag, Juli 24, 2018

Ab in den sonnigen Norden

Letztes Wochenende hat es in Wien und Umgebung mehr als 16 l/m² geregnet. Das hat uns den Abschied leicht gemacht, denn am Montag sind wir für zwei Wochen Richtung Schweden abgeflogen ... bei dem Jahrtausendsommer, der den Schweden heuer beschert wird, also buchstäblich eine Reise in den sonnigen Norden! Leider ist der Sommer auch garniert mit den schlimmsten Waldbränden, die Schweden je erlebt hat ... die Armen sind aber auch nicht wirklich gut dafür gerüstet - war ja bis jetzt auch nicht nötig ... danke Klimawandel!

Wir werden eine Woche lang Stockholm unsicher machen - hauptsächlich zu Fuß, mit der Tunnelbana und dem Hop-on Hop-off Bus, und anschließend eine Woche den Schärengarten, das dann mit einer Hunter 380.

Gestern war Anreisetag. Die Austrian hat uns überpünktlich nach Stockholm geschupft, die Flygbussarna ebenso flott ins Zentrum gekarrt, schnell hatten wir im Scandic Klara eingechecked und uns zu unserem ersten Rundgang in die Altstadt - Gamla stan - gemacht ... sofort mal Schweden pur - mit Shrimps auf Toast, Fleischbällchen und Waffeln.

Heute waren wir hauptsächlich auf der Djurgårdsinsel, die wir mit der Fähre von den Slussen aus erreichten. Die Slussen sind übrigens eine einzige Baustelle ... erinnert frappant an den Karlsplatz anno 197x, als die Wiener U-Bahn gebaut wurde. Ich hoffe die Stockholmer haben einen Plan ... es sieht zur Zeit ziemlich chaotisch aus.

Also Djurgårdsinsel:

Zuerst das ABBA Museum besucht ... ABBA satt ... jede Menge Bild- und Tonmaterial, Originalkostüme, Karaokesingen und -tanzen, den typischen ABBA Sound selbst zusammen mischen, dazu eine Sonderausstellung von legendären Gitarren (hauptsächlich Gibson und Fender) diveser Rock- und Popgrößen.

Flora: "Das Museum ist genau für mich."

Nach einer kurzen Verschnaufpause kommen zum ersten Mal unsere Stockholmpässe zum Einsatz ... Wasamuseum um 0 Euro ... einfach Code scannen lassen - und schon sind wir drinnen. Das Museum wird auch immer größer, ist aber immer noch interessant. Und es ist wirklich kühl im Museum ... vor allem auf den unteren Etagen ... und so sind wir dann auch ganz froh, daß wir wieder in die warme Sonne des Nordens kommen.

Nun folgt das Zwischenspiel "Finde den Hop On Hop Off Bus der richtigen Gesellschaft" ... gar nicht so leicht, aber nach einigen unfreundlichen Zwischenbemerkungen schaffen wir es, den richtigen Bus zu erwischen, lassen uns durch Östermalm und Norrmalm cruisen und beschließen den Tag mit Nachos und Burgern in einem Lokal neben unserem Hotel.

Obststand am Hötorget

die Jugendherberge auf Skeppsholmen

Stortorget - das Zentrum des Zentrums

das königliche Schloß
muß sehr praktisch sein, weil schön isses eigentlich nicht

ABBA - Museum: Allee der Legenden

Wasa-Museum: no Knäckebröd!

cruising im tourist-style