Dienstag, August 14, 2018

back to the lake

Urlaub vorbei, Schären vorbei, also lass uns segeln gehen.

Samstag 11-Aug: Breitenbrunn - Rust - Breitenbrunn (31.2km)

Wie immer (nein: meistens) bin ich gefühlt viel zu spät an den See gekommen und laufe viel zu spät aus (weit nach 15:00). Es gibt NW2 und ich habe nicht viel Lust auf Drama, also gehe ich auf Halbwind Richtung Rust. Bei dem niedrigen Wasserstand muß ich in der BBB (Bay of BreitenBrunn) das Schwert schon heben, um nicht den Grund zu pflügen. Ich fahre hinaus auf den See, überhole einige Dickschiffe, treffe bei Oggau wieder auf's Ufer (naja ... 13 Jahre Oggau hinterlassen Spuren) und komme bald nach Rust. Ich finde eine leere Box am Steg des Katamaran, und hänge dort etwas ab. Auf der Rückfahrt gibt's einen phänomenalen Sonnenuntergang. Und beim Einlaufen in Breitenbrunn wwerde ich zum Gelsenfutter Marke A(-) ... man kriegt eben nix geschenkt ;-)







Sonntag 12-Aug: Breitenbrunn - Podersdorf - Neusiedel - Breitenbrunn (27.3km)

Ich lerne dazu ... laufe frühmorgens um 14:10 aus und arbeite mich gegen SE2 (angesagt war S2) nach Podersdorf. Die Optik spielt mir mal wieder einen Oberstreich, und wüsste ich es nicht besser, ich würde glauben, ständig in die falsche Richtung zu fahren und nie mein Ziel zu erreichen ... frustrierend. Aber ich kenne solche Situationen jetzt schon zur Genüge ... etwas Geduld und immer dann wenden, wenn ich mehr als 10 Grad abfallen muß. Auf dem letzten Schenkel dreht der Wind auf S ... auch in Ordnung ... also Halbwind zur SunSet Bar beim Leuchtturm. An der Nordseite des Steges ist es so flach, daß nicht einmal die Enten schwimmen müssen, also Schwert rauf, Ruderblatt rauf, und an den Steg. Der Schlag nach Neusiedel wird ein Vorwindschlag, mit ziemlich Geschaukel aber durchaus flott. Nach einem Besuch der Mole West gibt's noch einen AmWind - Schenkel nach Hause ... und Hurra - die Gelsen schlafen noch!

Podersdorf Lighthouse

Neusiedel Mole West

Samstag - Sonntag

Montag, August 06, 2018

Der Törn in Zahlen

Hier die Zusamenfassung des Törns für alle, die an Zahlen und Tabellen interessiert sind:

Distanz Zeit
Datum von nach ab an Segel Motor Gesamt Segel Motor Gesamt
Mo 30.07.2018 Säbyviken Furusund 11:15 17:30 3,2 22,0 25,2 0:51 5:24 6:15
Di 31.07.2018 Furusund Ramsmora 11:30 17:35 21,9 2,7 24,6 4:59 1:06 6:05
Mi 01.08.2018 Ramsmora Träskö Storö 12:15 15:45 9,9 1,1 11,0 2:42 0:48 3:30
Do 02.08.2018 Träskö Storö Grinda 11:00 14:00 7,3 2,1 9,4 1:54 1:06 3:00
Fr 03.08.2018 Grinda Stockholm Vasahamn 11:40 17:16 10,6 10,3 20,9 2:48 2:48 5:36
Sa 04.08.2018 Stockholm Vasahamn Vaxholm 10:35 13:25 8,1 1,2 9,3 2:20 0:30 2:50
Vaxholm Säbyviken 13:35 15:40 2,6 5,4 8,0 0:35 1:30 2:05
Total 63,6 44,8 108,4 16:09 13:12 29:21


Und hier der Zusammenschnitt aller Tagesstrecken


Sonntag, August 05, 2018

Der Kreis schließt sich

Im Wasahamnet sind wir erstaunlich ruhig gelegen, kein Geschaukel, kein Wellengekrache, einfach perfekt. Und perfekt war auch das Ablegemanöver - die Crew ist jetzt schon gut eingespielt. Das einzige was zu bemängeln war: rechtzeitig zum Auslaufen erwischt uns ein Regenschauer. Trotzdem laufen wir aus, um vor einer für Nachmittag angesagten Gewitterfront in Säbyviken zu sein.

Bei leichtem West will sich die erhoffte Rauschefahrt nicht so recht einstellen, es geht mit 2.5 bis immerhin 5.5kn aus der Stadt hinaus, meistens mit Wind von hinten (Segler sind kompliziert: ganz von vorne = nix gut, ganz von hinten = auch nix gut). Das langsam Segeln hat aber auch sein gutes, denn kaum sind wir im Hauptfahrwasser, hat uns die Regenfront überholt und regnet sich vor uns aus - hinter uns schickt uns Stockholm ein sonniges Aufwiedersehen.

Manchmal können wir Schmetterlig segeln , manchmal können wir anluven (vor allem in den engen Passagen zwischen den Inseln, wo auf einmal alle Schiffe, die heute am Wasser sind, zusammen treffen), und dann gibt's ja doch ein paar Takte Rauschefahrt mit über 7kn.

In Waxholm füllen wir den Dieseltank an, tuckern um die Festung herum und setzen gleich nach der Engstelle im Kodjupet zum letzten Mal die Segel und rauschen der Einfahrt von Resarö zu. Die letzte Rauschefahrt trifft nicht ganz den Geschmack aller Crewmitglieder, und wir hören einige Male den Ruf "riiiskyyy", wenn sich Lady Anna zu sehr zur Seite neigt. Aber auch diese letzte Kreuz geht zu Ende. Wir bergen die Segel und motoren uns an den wohlbekannten Felsen (vulgo "Kekse") vorbei nach Säbyviken, wo der Skipper zeigt, was man macht, wenn man in die Box nicht beim ersten Mal hinein findet.

Lady Anna ist vertäut, wir beginnen mit den Aufräumarbeiten, und im Norden beginnt sich das angesagte Gewitter aufzubauen, Bald schüttet und kracht es links und rechts von uns, und der Regenguss der abziehenden Front ist sehr willkommen zum obligaten Deckschrubben. Wir bringen das Schiff auf Hochglanz, feiern unser Rest'lessen und lassen den Tag mit einigen Spielen ausklingen.

Die Statistik reiche ich demnächst nach - für heute nur so viel:

Distanz unter Segel: 63.6 nM
Distanz unter Motor: 44.8 nM
Distanz gesamt:108.4 nM

Gratulation an meine tüchtige Crew!


Der Kreis schließt sich

Noch einmal zeigt sich Stockholm von seiner strahlenden Seite

Zur Abwechslung ein Traditionssegler

Schmetterling

Freitag, August 03, 2018

Stockholm von der anderen Seite

Über Nacht hat der Wind auf SW gedreht. Alle Wege zurück zum Heimathafen liegen jetzt irgendwie gegenan. Wir verlassen Grinda, setzen Segel und kreuzen bis vor Waxholm. Die Enge des Kodjupet wäre allerdings nicht zu segeln gewesen. Also wechseln sich heute Segel und Motor einige Male ab, bevor wir uns unserem vorletzten Hafen nähern.

Wir haben uns für den Wasahamnet in Stockholm entschieden, so können wir die Stadt noch einmal von der Wasserseite aus genießen. Außerdem hoffen wir, für die heutige Kreuzerei mit einer Rauschefahrt zurück nach Waxholm belohnt zu werden ... morgen.

Big Sister ... konnte einige Minuten vorher von der Schäreninsel nicht ganz verdeckt werden

... und das mit gerefften Segeln

Grinda - Stockholm

Wasahafen bei Wasamuseum

Eisberge sind zum Glück aus





Die vier Hauben von Grinda

Die Nacht auf Träskö Storö war im wesentlichen gelsenfrei - wir haben unsere Lektion aus Ramsmora gelernt und unser Schiff moskitofest gemacht. Keine neuen Eindringlinge, und die paar, die irgendwo im Schiff versteckt als blinde Passagiere mitgefahren sind, tja ... für die war leider gestern Abend Endstation Leben.

Ablegen vom Felsen war genauso chillig wie anlegen - ich habe eine tolle Crew. Das Segeln nach Grinda war etwas durchsetzt mit einer kleinen Motorstrecke wegen Gegenwind aus SW. Vor der Kaltfront machen wir in Grinda fest, kaufen ein bissi ein, bestaunen die neue Sauna (@Karl ca. 3x so groß wie die alte - und mit Außenjacuzzi 😍), plantschen hinter dem Boot, und nach dem Studium der im Hafen ausgehängten Speisekarte des hiesigen Wärdshus beschließen wir, daß die Bordspaghetti samt Sugo und Pesto noch warten müssen.

O Wunder - heute gibt es für niemanden was zu meckern - jede/r findet ohne Kompromiss sein  Gericht ... wir feiern uns durch Haupt- und Nachspeisen und finden, daß Grinda das kulinarische Highlight des Törns ist (ist auch gut so ... $$$).

Träskö Storö - Grinda

Lady Anna vor der Kaltfront

Regenbogen nach der Kaltfront

vorne: Lachs mit parnierten Sardellen, Ei und Sauce Bernaise,
dazu in Butter geschwenktes Gemüse
rechts hinten: Shrimps - Salat mit Avocados und schwedischer Birnencider

und natürlich Köttbullar ... endlich!

rechts: Schokokuchen mit Himbeersorbet und Lemoncurd
links oben: Vanilleeis mit gerösteter weißer Schokolade und Waldbeeren
links unten: Holler - Panacotta mit Beerenspiegel


Mittwoch, August 01, 2018

Unsere Saunaschäre

Heute nur eine Textnachricht. Wie sind auf Träskö Storö, unserer Saunaschäre, dort beskärt 😉 uns die Schwedisch Mobil nur „E" ... das is zu wenig für farbige Faximile.

Letzte Nacht in Ramsmora waren wir Blutspender für die Myriaden Moskitos, die sich auf uns depperten Südländer, die nicht amal wissen wie man ein Boot gelsensicher macht, gestürzt haben. Aber wart's nur ihr Gfrasta ... wir lernen dazu.

Ziemlich viel später als die letzten Tage verlassen wir Ramsmora und segeln uns hoch am Wind nach SW und um die Südspitze von Möja herum. Von den uns entgegen kommenden Booten führen viele ihren Genacker aus, in unserer Richtung ist nur ein zweites Boot überhaupt unter Segeln unterwegs ... die anderen tun sich die Kneiferei nicht an.

Wir erreichen nach einer eher kurzen Fahrt Träskö Storö - unsere Saunaschäre. Ich habe einen leichten (?) Bammel vor dem Anlegen am Felsen, aber meine Crew kriegt das so spitzenmäßig hin, daß der schwedische Nachbar große Komplimente verteilt ... ich auch! Wir hängen an zwei Nägeln und dem Heckanker. Die Nägel sind auch für mich ein „first" ... das muß erst noch in meinen Kopf ... aber der Nachbar beruhigt mich ... jaja seine Nägel tauchen auch nur 5cm in den Granit ... aber das reiche ... Amen!

Die Sauna ist geschlossen - wahrscheinlich wegen der noch immer sehr hohen Brandgefahr. Aber das Wasser ist herrlich warm und wir plantschen, kochen Spaghetti, spielen Mäxchen, machen Fotos und chillen.

Heute sind alle offenen Luken mit Moskitonetzen blockiert, über dem Niedergang liegt ein Vorhang mit Bleirändern - Neuerwerbung des Eigners, wir sind seine Betatester - und wir hoffen, die heutige Nacht ungestochen durchschlafen zu können.

Wir planen, morgen in Grinda zu sein, dort hoffen wir wieder auf LTE, um Euch mit frischen Pic's versorgen zu können.