Samstag, September 22, 2018

Schlußstrich

Wir haben/sind
  • 102.5 nM zurückgelegt
  • 9,2 Motorstunden abgebrummt
  • 3 Segel verwendet (Groß, Genua, Gennaker)
  • gewendet, gehalst, geschiftet, beigedreht
  • längsseits angelegt, in die Spring eingedampft, rückwärts in die Box gefahren (mit Mooring und mit Vorleinen)
  • einmal unter Segeln an- und wieder abgelegt
  • ein SHOB Manöver unter Segel gefahren (=Skippers Hat Over Bord) 
  • viermal ein- bzw. ausklariert
  • geknotet, gespleißt, getakelt, gereinigt, gerichtet
  • fünf Ortschaften bzw. deren Häfen besucht
  • überall herrlich gegessen und getrunken
  • zum Schluß 40 Liter Diesel in das Schiff gefüllt (der Tank war zu Beginn also sicher nicht voll!)
Die Sprüche des Törns bleiben:
  • Manche Dinge machen schon seeeehr glücklich (Karo)
  • Es gibt nix Besseres als was Gutes (Karl)
  • Das is keine Schaumkrone, das is a Thunfisch der grad einen fahr'n lasst (Mike ... anlässlich der ersten 4Bft Böe und der ersten sich dabei möglicherweise gebildet habenden Schaumkrone)
Das Wetter war bis zum Abreisemorgen einfach genial ... schöner geht's nicht - echt nicht!

Schluß

Strich

Karl ich gratuliere Dir zu Deinem ersten Seetörn als Skipper ... gut gemacht! Ich wünsch Dir noch viele viele Meilen ungetrübtes Kielwasser, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und einen Daumen breit (ääh hoch) Bundy im Glas.

Auf ein neues!

Freitag, September 21, 2018

for the last time

Es ist unser letzer Törntag ... und hier passiert naturgemäß einiges zum (vorläufig) letzten Mal ...

der letzte trashig-liebe Anblick von einem Heim im Hafen

das letzte Bordfrühstück

die letzte Bastelei - Augspleiß und spanische Takling im Festmacher

Wir cruisen unbeschwert in der Bucht von Piran, wagen uns bis ins Verkehrstrennungsgebiet vor, wo sich die Großen tummeln, probieren dies und das und folgen dem Tagesmotto: "einfach segeln". Es ist herrlich, einmal ganz ohne Ziel einfach nur drauf los zu fahren, mit dem Boot, dem Meer, dem Wind zu spielen.

das letzte neue Manöver - Beidrehen

das letzte Mal baden ... im Selfmade Pool hinter dem beigedrehten Schiff

das letzte Mal etwas tun, was normale Segelcrews nie machen würden:
ein Polardiagram für unser Schiff

der letzte Blick auf Piran ...

Wir sind am späten Nachmittag im Hafen, tanken das Boot und bringen es an seinen Liegeplatz. Dann beginnt das Packen und Aufräumen. Der Stegbursche will das Boot schon heute abend übernehmen, und wir teilen mit ihm die nicht ganz kurze Liste der Reklamationen, Problemchen und Wehwehchen unseres Schiffes. Er ist erstaunt, aber nimmt's zur Kenntnis und verspricht, sich darum zu kümmern ... was für seine Chefin im Büro nicht gilt, So siebensüß sie vor einer Woche war, so ruppig, unfreundlich und frech ist sie jetzt ... wir hätten Probleme gehabt? Na geh ... wir hätten anrufen sollen ... das habe sie uns zweimal gesagt ... jetzt seien wir wieder da und jetzt gäb's nix mehr ... aus finito Schluß - keine Reklamationen. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

und auf Portoroz

Donnerstag, September 20, 2018

Badetag - Nachtrag

Hier der versprochene Nachtrag zum Thema verkalkte Logge und Echolot: also unter den runden  weißen Batzen (= Muschelkalk) verstecken sich diese beiden wichtigen Sensoren. Die Muschelschicht ist ganzflächig ca. 1.5cm dick.

Unterboden - Ansicht

Mittlerweile wissen wir, daß der Taucher sich nicht mit solchen Banalitäten abgibt sondern nur massive Zerstörungen des Rumpfes weiterleitet. Tauchen tut er auch nicht wirklich ... wir haben uns gewundert warum der Typ nie naß ist wenn man ihn sieht ... des Rätsels Lösung: Unterwasser - Cam an Selfie Stick ... hält er einfach ins Wasser ... und "click" ... schon fertig getaucht ... digital diving

Badetag

Gestern Abend noch großes Ärgernis mit dem Beiboot ... wir wollten es klar machen für eine kurze Fahrt über die Bucht von Umag ... wir hatten gerade den Außenborder angebaut, als meine Füße auch schon im Wasser standen, das durch eine undichte Stelle ins Beiboot kam ... also nix Dinghi fahren ... und einen Tag lang feuchte Docksides  ... we seem to not like it!

Heute segeln wir in eine Badebucht südlich von Umag, ankern dort und lassen die Seele baumeln, schwimmen, tauchen ... a propos tauchen ... wir finden endlich auch Echolot und Geschwindigkeitsmesser ... das heißt wir finden die Kalkpatzen, unter denen sie versteckt und von denen sie komplett zugewachsen sind ... jetzt ergibt alles einen Sinn ... warum wir immer 0 kn fahren und uns seit einer Woche nicht fort bewegen (Foto folgt).

in der Ausrüstungsliste stand "Ankerball"

also hoch damit ... das machen sonst nur die Streber

unsere Ankerbucht

Wir verstehen heute auch, warum an einer Stelle das Achterliek des Großsegels immer einfällt ... dort fehlt einfach die Segellatte.


Nach dem Baden fahren wir nach Umag zum Ausklarieren zurück. Wir legen unter Segeln an und auch wieder ab, nach dem tollen Ankermanöver ein seglerisches Highlight der dritten Art, das von den Beamten auch sehr beachtet und bestaunt wird. Es gibt Dinge die machen sehr glücklich, und An- und Ablegen unter Segeln gehört da fix dazu!

 
unter Segel an die Pier

Das Einklarieren in Piran macht der freundliche Beamte gleich an der Pier, kitschig schöner Sonnenuntergang inklusive. Danach noch ein kleiner Schlag nach Portoroz, das Boot einmal am Teller gedreht und ab in die Box.

nur schön

Mittwoch, September 19, 2018

Schräglage

Heute kommt unser Leben in eine gewisse Schräglage ... eine höchst erfreuliche Schräglage. Wir verlassen unseren etwas unruhigen Liegeplatz ziemlich als letzte (so wie immer ... das Frühaufstehen wurde eindeutig nicht für uns erfunden), und nachdem wir uns am örtlichen Markt noch diversen Verkaufsanbahnungsversuchen ausgesetzt hatten. Immerhin haben wir jetzt einen sehr gut gefüllten Obstkorb (Trauben, Feigen, Pfirsiche, ...)

Hoch am Wind segeln wir von Rovinj zurück Richtung Heimathafen. Aus den angesagten 2Bft werden am Nachmittag bis zu 4Bft bei strahlendem Sonnenschein und keiner Welle ... wir machen richtig Lage, rauschen mit bis über 5kn dahin, kochen Kaffe-Lage (mit Zimt und Kardamom) und feiern den Segeltag mit lauten Boogie - Klängen.

Vrsar querab

genußvolle Schräglage

Skipper und Crew auf schiefer Bahn

der aufrechte (?) Skipper

Nachdem Novigrad, unser Tagesziel, schon viel zu bald querab liegt, beschließen wir, gleich weiter bis Umag zu fahren und dort unter Segeln einzulaufen. 3 Kabellängen vor der Hafeneinfahrt sagt uns der Wind Baba ... er verbläst sich noch woanders hin ... dann also doch die letzten Meter unter Maschine.

Die Gästemole ist fast leer und wir freuen uns auf einen ruhigen Liegeplatz, feine Dusche und ein gutes Abenessen.

Alles ist gut!

Rovinj

Abendlicher Spaziergang durch Rovinj


 

 




Dienstag, September 18, 2018

Bäckernavigation ade

Gestern Abend sind wir noch an einer kleinen Bäckerei in der zweiten Reihe vorbei gekommen ... Standort gelogged und heute früh nochmals aufgesucht wegen Bereicherung des Frühstücks und als praktische Übung in Bäckernavigation (Standortbestimmung durch Feststellen der Adresse des örtlichen Bäckers) ... den ersten Teil der Aufgabe können wir mit Bravour lösen

diverse lokale Köstlichkeiten zum Frühstück - 
Kirsch-, Apfel- und Kürbiskuchen, Nußstangerl, etc. 

... die Sache mit der Bäckernavigation kann man im Zeitalter der Globalisierung und sublimer Werbebotschaften vergessen ...

 
vorne: Logo der lokalen Produktionsgenossenschaft
hinten: Adresse der Genossenschaft: Rijeka ... dort sind wir aber definitiv nicht

Wir segeln unter Genacker noch ein Stück nach Süden und beschließen, südlich von Rovinj einen Bade- und Jausenstop zu machen. Der Anker fällt in der östlichen Bucht des Inselchens Sveti Andrija und wir schmeißen uns in die Adria.

bissle frisch

Skipper besteht auf den Eintrag: "bissle frisch ... geh bitte!!!". Gegen Abend fahren wir in den Nordhafen von Rovinj ... die ACI - Marina ist seit Ende 2016 wegen eines Hotelbaus geschlossen ... und so aktiv wie sich diese Baustelle gezeigt hat, wird das auch noch eine Weile so bleiben ... gut daß wir dort angerufen haben.

Sonnenstrahl im Nordhafen von Rovinj

Versteckspiel mit Sonnenstrahl

Montag, September 17, 2018

Porec

 






 


Glücksgefühle

"Manche Dinge machen schon seeehr glücklich" (Karo)

zum Beispiel das Abendessen gestern in Umag

marinierte Sardellen auf Rucola

Polenta mit Tintenfischen

Panna Cotta

oder wie Karl sagt: "Es gibt nix besseres wie was Gutes!" Tiefe Weisheiten zu einem wirklich gelungenen Abendessen.

Heute sollte es so weitergehen ... zuerst einige erstaunlichen Anblicke in Umag ...

 
kollosale technische Errungenschaften des Menschen

give peace a chance - Ölzweig mit Frucht

Himmelsblau an Oleander

Meer und Wind laden heute dazu ein, den Genacker zu setzen.

Skipper bändigt Raumblase

wundervolles Dahingleiten

Spätestens an dieser Stelle, als der Genacker steht und uns bei kein Wind mit bis zu 4kn durch die Adria zieht, breitet sich das nächste Glücksgefühl aus.

zufriedener Skipper - zufriedene Crew

to let myself go,
to let myself flow,
is the only way of being

Daß die Lautsprecher zu sehr krächzen, um sich bei dieser Gleiterei Enya oder Ane Brun 'rein zu ziehen, irritiert nur kurz. Wir segeln bis vor Porec, bergen den Genacker und laufen die Stadtmole an.

Westmole Umag

wir liegen vor einer wunderschönen mediterranen Kulisse

Dem Kaiburschen von Porec sollte mal jemand einen Tag Genacker - Segeln verschreiben, der ist not at all entspannt ... aber wir lassen uns nicht recht aus der Ruhe unsers chilligen Segeltages bringen.